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Lauf

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Zusammenfassung

Der Lauf einer nimmt Patronen auf und wandelt den Gasdruck der in eine geführte Vorwärtsbewegung des Geschosses um. Es wird zwischen Büchsenläufen mit gezogenem Innenprofil und Flintenläufen mit glattem Innenprofil unterschieden. Büchsen verschießen Einzelgeschosse und werden zur Bejagung von Schalenwild und Raubwild eingesetzt. Der gezogene Lauf von Büchsen findet sich auch bei , die Einzelgeschosse verschießen. Flinten verschießen Schrotmunition und werden vor allem zur Bejagung von Niederwild eingesetzt. Eine Kombination der ist zur Erweiterung des Einsatzgebietes möglich. Die bekannteste Form ist der klassische Drilling mit zwei Schrotläufen und einem Kugellauf.

Allgemeines

Einteilung

Laufinnenprofil
GeschossEinzelgeschossViele Kugeln (Schrot)
Patronen
GasdruckBis 4000 barBis 1050 bar
Lauflänge45 – 70 cm50 – 80 cm
Max. Schussentfernung200 m, teils bis 300 m35-40 m
Einsatz
  • Raubwild
  • Schalenwild
  • Großwild
  • Niederwild
Beispiel

Aufbau

  • Büchsenläufe sind dicker als Flintenläufe.
    • Höhere Gasdruckbelastung bei Büchsen
  • Wandung am Patronenlager stärker → Höchste Gasdruckbelastung
  • Das Patronenlager gehört zum Lauf.
    • Lauflänge einschließlich des Patronenlagers

MerkeDas Patronenlager gehört zum Lauf

Aufgaben

  • Führung des Geschosses
  • Aufnahme der einzelnen Patrone
  • Aufnahme des Gasdruckes beim Schuss (zusammen mit dem

Büchsenläufe

Allgemeines

  • Büchsenläufe haben ein gezogenes Innenprofil aus Zügen und Feldern und schießen mit Einzelgeschossen.
  • Büchse: mit gezogenem Lauf zum Verschießen von Einzelgeschossen
  • Auch haben gezogene Läufe.

Aufbau

  • Schraubenartiges Innenprofil
  • Züge: Vertiefungen des Innenprofils
    • Zugkaliber: Durchmesser zwischen gegenüberliegenden Zügen (größer als Feldkaliber)
  • Felder: Erhöhungen des Innenprofils
    • Feldkaliber: Durchmesser zwischen gegenüberliegenden Feldern (kleiner als Zugkaliber)

Polygonlauf

  • Flächige Übergänge von Zügen und Feldern
  • Vorteile
    • Sehr gute Gasdruckabdichtung
    • Lange Lebensdauer

Funktion

  • Das Innenprofil aus Feldern und Zügen erzeugt Drall.
  • Drall ist die Rotation (Drehbewegung) des Geschosses um die Längsachse
    • Stabilisierung des Geschosses → Auftreffen mit der Geschossspitze
  • Dralllänge: Strecke, auf der sich die Züge im Lauf einmal um die eigene Achse gedreht haben.

Laufanordnung

BezeichnungBeschreibungAbbildung

Einzelner

()

Zwei gleichkalibrige, übereinander

()Zwei gleichkalibrige, nebeneinander

()Zwei unterschiedlichen Kalibers übereinander

Flintenläufe

Allgemeines

  • Ein Flintenlauf hat ein glattes Innenprofil zum Verschießen von Schrotmunition (teilweise auch von .
  • Flinte: mit glattem Lauf zum Verschießen von Schrot oder .
    • Verwendung: Schuss auf bewegliche Ziele (z.B. Niederwild)
  • Kennzeichnung von und Länge des Patronenlagers am Lauf

Aufbau

  • Glattes Innenprofil
  • Vorsicht: Die Länge der abgeschossenen Patrone muss dem Patronenlager entsprechen oder kleiner sein
  • Die Laufform an der Mündung beeinflusst die Schrotgarbe.

AchtungDie Länge der abgeschossenen Patrone muss dem Patronenlager entsprechen oder kleiner als dieses sein.

Choke

  • Der Choke ist eine Verengung an der Laufmündung von Flinten, die das Streuverhalten der Schrotgarbe beeinflusst
    • Verdichtet die Schrotgarbe
  • Synonym: Würgebohrung, Chokebohrung
  • Unterschiedliche Grade der Verengung (mm)
    • Viertelchoke (0,25 mm) → weite Schrotgarbe
    • Halbchoke (0,5 mm)
    • Dreiviertelchoke (0,75 mm)
    • Vollchoke (1 mm) → enge Schrotgarbe
  • Einfluss des Chokes
    • Je größer die Verengung, desto dichter die Schrotgarbe.
    • Mündungserweiterung bewirkt eine vermehrte der Schrotgarbe
  • Laufzuordnung
    • Bockflinte
      • Unterer Lauf → Halbchoke (weiter)
      • Oberer Lauf → Dreiviertelchoke/Vollchoke (enger)
    • Doppelflinte
      • Rechter Lauf → Halbchoke (weiter)
      • Linker Lauf → Dreiviertelchoke/Vollchoke (enger)

Skeetbohrung

  • Erweiterung an der Laufmündung
  • der Schrotgarbe
  • Verwendung beim jagdlichen Übungsschießen (Skeetstand)

Weitere Chokes

  • Zylinderbohrung: Flintenlauf ohne Mündungsverengung
  • Multi-Chokes: Austauschbare Wechselchokes
  • Poly-Chokes: Verstellbares Chokes zur Verwendung verschiedener Bohrungen

Laufanordnung

BezeichnungBeschreibungAbbildung
/Einlaufflinte

Einzelner

Zwei übereinander

Zwei nebeneinander

​​​​

Kombinierte Waffen

Allgemeines

  • Kombinierte Waffen haben sowohl einen Büchsenlauf als auch einen Flintenlauf.
  • Kombinierte Waffen sind immer
  • Bei eng verbautem Büchsenlauf (z.B. gelötet) kann es bei schnellen Schussfolgen zu einer Veränderung der Treffpunktlage kommen.
    • Freier oder thermostabiler Büchsenlauf → keine Beeinträchtigung der Treffpunktlage bei schneller Schussfolge
  • Bockwaffen: Bei Bockwaffen liegen die Läufe übereinander. Hierzu gehören z.B. Bockflinte, Bockbüchse und Bockbüchsflinte.
  • Doppelwaffen: Bei Doppelwaffen liegen die Läufe nebeneinander. Hierzu gehören z.B. Doppelflinte und Doppelbüchse.

MerkeKombinierte Waffen sind immer .

Geläufige Kombinationen

BezeichnungBeschreibungAbbildung
()

Ein gezogener und ein übereinander

()Ein gezogener und ein nebeneinander

()

()Zwei über einem gezogenen

Sonderformen

BezeichnungBeschreibungAbbildung
3

3

()2 und ein übereinander

()

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